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museen und gedenkstätten

Vier von der Marktgemeinde Perchtoldsdorf eingerichtete kleine Museen bieten anregende Möglichkeiten, den Ort und seine Vergangenheit näher kennenzulernen. Die Ausstellungen sind in vier verschiedenen historischen Gebäuden untergebracht. Jeder Standort weist einen unmittelbaren Bezug zum Ausstellungsthema auf und erfüllt auch das Kriterium einer passenden Übereinstimmung mit der früheren Nutzungshistorie.

Perchtoldsdorfer Geschichte im Turm 
Im Erdgeschoß des Wehrturmes, des Wahrzeichens von Perchtoldsdorf, wurde 1973 ein Sakralmuseum eingerichtet. Hier findet der Besucher eine barocke Kreuzigungsgruppe aus der ehemaligen Wallfahrtskirche auf dem Leonhardiberg, alte Kirchenfahnen und eine Dokumentation über Thomas Ebendorfer (1388-1464), den berühmtesten Pfarrherrn von Perchtoldsdorf. Im 1. Geschoß des Turmes, der sogenannten Türmerstube, gewähren Urkundenauszüge und andere Exponate, zum Beispiel alte Zunfttruhen, Einblicke in die Ortsgeschichte. Zusammengestellt hat dieses kleine Ortsgeschichtliche Museum Dr. Silvia Petrin, eine profunde Kennerin der Geschichte von Perchtoldsdorf.

Im jüngsten, 1995 ebenfalls im Wehrturm eingerichteten Museum macht der Besucher mit der tiefsten Vergangenheit des Ortes Bekanntschaft. Hier werden die Ergebnisse mehrjähriger archäologischer Grabungen in dem zwischenzeitlich schon weitgehend verbauten östlichen Teil des Perchtoldsdorfer Gemeindegebietes präsentiert. Die fünf großen Perioden der Ur- und Frühgeschichte, die Jungsteinzeit (Neolithikum), die Bronzezeit, die Eisenzeit (Hallstatt- und Latènezeit) sowie die römische Kaiserzeit und die Völkerwanderungszeit sind hier, im Archäologischen Museum der Marktgemeinde Perchtoldsdorf, durch eindrucksvolle Fundgegenstände vertreten.

Osmanenmuseum 
Das von Hofrat Hellmuth Lang gestaltete, 1973 eröffnete Osmanenmuseum befindet sich im hinteren Teil des historischen Rathauses (Marktplatz 10) im ersten Stock und erstreckt sich über drei Räume. Es bietet einen Überblick über die türkischen Invasionen der Jahre 1529 und 1683 und dokumentiert die kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und dem Osmanischen Reich im 16. und 17. Jahrhundert. Der Besucher erfährt hier unter anderem, dass die Türkenbelagerungen keineswegs allein das Schicksal der Hauptstadt Wien prägten, sondern dass sie auch - und vor allem - dem Umfeld der Hauptstadt und dem offenen Land im Osten zum existenzbedrohenden Verhängnis wurden.

In die Ausstellung sind einige Gruppen von Originalen einbezogen. Etwa ein Großteil der Medaillen, die aus Anlass der Belagerungen Wiens in den Jahren 1529 und 1683 geprägt wurden. Ferner jene 11 Gouachen, die in den Jahren 1628/29 im Zusammenhang mit der Großbotschaft des Freiherrn Hans Ludwig von Kuefstein angefertigt wurden. Zu den Zimelien dieser Ausstellung zählen aber auch einige türkische Waffen und Figurinen von österreichischen und türkischen Soldaten.

Deutschmeistermuseum 
Im selben Stockwerk wie das Osmanenmuseum ist das Deutschmeistermuseum untergebracht. Das altösterreichische Deutschmeisterregiment, zuletzt "K u. K Infanterieregiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4" genannt, war eine der langlebigsten militärischen Einrichtungen, die sich aus der Verbindung des habsburgischen Kaiserhauses mit dem Deutschen Orden ergeben haben.

Das altehrwürdige schwarze Tatzenkreuz des Deutschen Ordens ist bis zum heutigen Tag ein Symbol der Regiments-Tradition. Die Tatsache, dass das Regiment der Hoch- und Deutschmeister im Jahr 1696 in Donauwörth, der Partnerstadt von Perchtoldsdorf, gegründet, aufgestellt und sodann dem Prinzen Eugen von Savoyen für den Kampf gegen die Türken zugeführt wurde, war für den Gemeinderat von Perchtoldsdorf Grund genug, dieses Deutschmeistermuseum ins Leben zu rufen (1981). Es bietet eine Dokumentation, deren Bogen sich von der Gründung des Deutschen Ordens bis zum Nachfolgeregiment der Deutschmeister im österreichischen Bundesheer spannt.

Hugo Wolf Museum 
Der große Liederkomponist Hugo Wolf (1860-1903) hielt sich häufig im Haus der Familie Werner, Brunner Gasse 26, auf. Dort schuf er nicht weniger als 116 Lieder, darunter die herrlichen Vertonungen der Gedichte Mörikes, das "Spanische Liederbuch", den 2. Teil des "Italienischen Liederbuches" und Teile seiner Oper "Der Corregidor". Dies veranlasste die Marktgemeinde 1973, im originalgetreu erhaltenen Haus in der Brunner Gasse ein Hugo Wolf-Museum einzurichten. Die denkmalgeschützte Sammlung wurde im Jahre 2003 anlässlich des 100. Todestages des großen Tondichters neu aufgestellt. Das wissenschaftliche Konzept der Ausstellung stammt von Univ.-Prof. Leopold Spitzer, Präsident der Internationalen Hugo Wolf-Gesellschaft, die architektonische Gestaltung lag in den Händen von Architekt Martin Promintzer.
Die Musikerpersönlichkeit wird durch Dokumente, Modelle und persönliche Gegenstände vorgestellt, ein Lese- und ein Hörplatz sind ebenfalls eingerichtet.
Einer Anregung des Bundesdenkmalamtes folgend, setzen Filme und Datenbanken weitere Schwerpunkte und sollen der Vertiefung des Edutainment-Erlebnisses dienen. Außerdem wurde eine Homepage eingerichtet, über die man biografische Daten, das komplette Werkverzeichnis, Bilddokumente und anderes mehr abrufen kann.

Weitere Infos unter: www.hugowolf.at bzw. www.hugowolfhaus.at

Feuerwehrmuseum 
Diese Ausstellung wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Perchtoldsdorf im Feuerwehrhaus, Donauwörtherstraße 29, eingerichtet.
Besichtigung nur nach Voranmeldung unter Tel. (01) 869 23 34.

Sammlung Franz Schmidt aus der Perchtoldsdorfer Schmidt-Villa  In den Repräsentationsräumlichkeiten der nach dem bekannten Orgelkomponisten benannten Franz Schmidt-Musikschule, Wiener Gasse 17, wird eine kleine, unter Denkmalschutz stehende Sammlung aus der Franz Schmidt-Villa in Perchtoldsdorf, Lohnsteinstraße 4, verwahrt. Die Objekte, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem kompositorischen Schaffen Franz Schmidts (1874-1939) standen oder sein Lebens- und Schaffensmilieu in signifikanter Weise dokumentieren, kamen 1996 in das Eigentum der Marktgemeinde Perchtoldsdorf. Darunter der Bösendorfer, das sogenannte "Lotterbett", der Schreibtisch und das komplette "Chinesische Zimmer" sowie eine große Zahl persönlicher Erinnerungsstücke (Manschetten, Taschenmesser, Zigarettenspitzen).

Jüdische Gedenkstätte im Zellpark 
Im Perchtoldsdorfer Zellpark erinnert eine 2015 errichtete, künstlerisch gestaltete Gedenkstätte an die im Jahr 1421 ausgelöschte jüdische Gemeinde, die in unmittelbarer Nähe ihren Sitz hatte, und an die 1938–1945 im NS Terror-Regime vertriebenen und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Perchtoldsdorf sowie an jene Mutigen, die damals unter Lebensgefahr den Verfolgten Schutz gewährten.  > Mehr darüber

Spitalskirche, Altar
Barockfigur im Zellpark
Hugo Wolf Museum
Archäologisches Museum, Gefäß aus der Hallstattzeit
Archäologisches Museum, Spinnwirtel
Archäologisches Museum, Gewand-Fibeln

öffnungszeiten der museen:
1. mai bis 30. september an sonn- und feiertagen
von 13.00 bis 18.00 uhr

DEUTSCHMEISTERMUSEUM
wegen Renovierung
derzeit geschlossen!

besichtigungen außerhalb der öffnungszeiten sind nach voranmeldung unter
tel. (01) 866 83-400 möglich.

eintritt: € 2,- für erwachsene, kinder ab 6 jahren und jugendliche € 0,50.

museumsführungen und ortsführungen:
anmeldung im infocenter,
tel. +43/1/866 83-400
info@perchtoldsdorf.at
mindestens 2 tage vor dem gewünschten termin.

allgemeine information

> organisation
gemeindeverwaltung
> ansprechpartner/in
dr. christine mitterwenger
> büro
2380, marktplatz 11
> telefon
01/866 83-210
> email
kultur@perchtoldsdorf.at

 

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John Keeds
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